Rudi's Motorradtouren
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Tourbericht Sonthofen - Gavia - Mortirolo

Nachdem Markus im Alpenbiker-Forum von seiner Alpentour am 20.08.12 - einer 10-Pässe-Fahrt (St. Wolfgang bei Davos - Flüelapass - Zernez - Ofenpass - Sta. Maria - Umbrailpass - Stilfserjoch - Bormio - Passo del Foscagno - Passo d'Eira - Livigno (billiges Benzin!) - Forcola di Livigno - Berninapass - Pontresina - Julierpass - Tiefencastel - Lenzerheide/Valbella - Chur und ab nach Hause), 570km - berichtete kam aufgrund der schönen Bilder der Wunsch auf, die Tour mit einigen aus dem Forum „nachzufahren“.
Aus Terminschwierigkeiten entstand der Termin 01.10.12.
Auch ich hatte Interesse an der Tour, wollte aber gern noch den Gaviapass und den Passo del Mortirolo bzw. Passo della Foppa mit einbeziehen, weil ich beide schon sehr lange nicht mehr gefahren bin und vor allem letzterer für mich nach wie vor ein „Highlight der Alpen“ ist! Also von Sonthofen aus insgesamt ca. 590 km!

Da am 1. Oktober die Tage doch schon deutlich kürzer sind und ja auch noch nicht klar ist, ob dann schönes Wetter ist, habe ich am 17.09. – kurzfristig – die Tour mit Werner (hier aus Sonthofen) schon mal „ausprobiert“!

Um 7:30 Uhr ging es bei schönstem Wetter los. Über das Oberjoch, Tannheimer Tal, Gaichtpass und das Lechtal kamen wir schnell zum Hahntennjoch. Die Straßen waren frei und so konnten wir dem Kurvenspaß freien Lauf lassen. Oben gab’s eine kurze Pause und dann gings hinunter nach Imst zum tanken. Über das Pitztal und die Pillerhöhe sollte es weiter gehen.
In Wenns im Pitztal stand dann auf einem Schild, dass die Durchfahrt am Freitag, 14.09. gesperrt sei – also kein Problem, war ja vor 3 Tagen! Hinter der Ortschaft Piller war aber dann die Straße plötzlich versperrt und eine Frau sagte uns, dass das noch für ca. 1 ½ Std. so bleiben würde! Also hieß es umkehren. Über Imst fuhren wir dann nach Landeck und entlang des Inns zum Finstermünzpass und zum Reschenpass.
Hier wieder ein kurzer Stopp am Kirchturm des versunkenen Ortes Graun. Diesmal war der Kirchturm vollständig von Wasser umgeben. Zu anderen Zeiten ist meist nur wenig Wasser vorhanden, so dass man „fast“ zu Fuß hinlaufen könnte.

Weiter gings ins Vinschgau und dann ins Val Müstair nach Santa Maria. Von hier dann steil und eng hinauf zum Umbrailpass – immer wieder schön zu fahren

Danach noch ein kurzer „Pflicht“-Abstecher aufs Stilfserjoch. Der Andrang dort hielt sich relativ in Grenzen.
Ein paar Schleierwolken verdeckten langsam den Himmel, aber es blieb weiterhin trocken und überwiegend sonnig.

Hinab nach Bormio und von dort zum Gaviapass führte uns der weitere Weg. Die Strecke ist zum einen recht schmal und zum anderen auch recht holperig – aber dennoch ein Genuss!!! Macht einfach Spaß die Strecke. Zu Beginn der schmalen Strecke war übrigens noch ein niederländisches Wohnmobil bergauf unterwegs. Ich denke, der wird vor allem nach der Passhöhe bergab noch seinen „Spaß“ gehabt haben! Denn ab hier scheint die Straße nochmals schmaler zu werden und einige enge Tunnel erfordern zusätzliche Aufmerksamkeit. Wenn dann noch jemand entgegenkommt ...

Im Tal angekommen gings dann Richtung Edolo weiter. Ein paar Kilometer vor dem Ort ging es dann rechts ab zum Passo del Mortirolo bzw. Passo della Foppa – ich liebe diese Strecke! Das letzte mal hatte ich sie 2000 bei unserer großen Alpentour befahren - wurde also mal wieder Zeit!

In Tirano machten wir dann eine kurze Cappuccino-Pause, bevor es dann galt den Berninapass in Angriff zu nehmen. Der Berninapass ist breit ausgebaut und hat eine sehr flüssige Streckenführung. Daher ist es im oberen Teil – nach Poschiavo – ebenfalls ein Genuss hier Motorrad zu fahren. Dazu noch oben auf der Passhöhe die grandiose Hochgebirgskulisse – einfach genial!

Weiter ging es dann über St. Moritz zum Julierpass. Hier gab es neben einigen ampelgeregelten Baustellen auch viele LKW der Schweizer Armee, die mit Anhänger, ebenfalls über den Julierpass wollten. Einen nach dem anderen konnten wir überholen. Auch hinter der Passhöhe wollte es einfach kein Ende nehmen – obwohl sie nicht in Kolonne fuhren sondern in sehr großen Abständen. Daher gab’s für uns mal wieder einen kleinen Zwischenstopp.

Und weiter gings!
Im kleinen Ort Beiva wurde dann die enge Ortsdurchfahrt einem der Militär LKW zum Verhängnis! Bei Gegenverkehr eines anderen LKW war zunächst kein Weiterkommen.
Werner und ich nutzten eine kleine schmale Seitenstraße um an diesem Hindernis vorbei zu kommen – in solchen Fällen ist ein Motorrad eben doch vorteilhaft!
Über Tiefencastel gelangten wir dann zur Lenzerheide und weiter nach Chur.
Vor hier aus über Liechtenstein nach Feldkirch und Dornbirn geht es häufig eher langsam voran, so dass dieser Streckenabschnitt immer etwas länger dauert.
Ab Dornbirn ging es aber dann wieder genussvoll bergan zum Bödele und über Egg und Hittisau schließlich noch zum Riedbergpass. Hier war es zwar schon völlig dunkel, aber ohne Verkehr ist der Riedbergpass auch in der Dunkelheit immer wieder toll zu fahren.
In Sonthofen kamen wir dann schließlich um 21:00 Uhr – also nach 13 ½ Stunden an.
Ohne die Sperrung an der Pillerhöhe wären es ca. 30 – 45 min weniger gewesen.
Pausen gab es keine längeren, aber 5 – 10 min Stopp auf der Passhöhe, die Cappuccino-Pause in Tirano dazu der ein oder andere Fotostopp addieren sich auf so einer Tour eben doch!

Alles in Allem ein herrlicher Tag der uns mal wieder voll auf unsere Kosten kommen lies!!


Unterkunftsempfehlung:
Italien: Hotel Cristallo (Levico Terme)